La Réunion - Auf dem Vulkan

03.11.2011 - Reisen

Das Tagesziel war in den Vulkan Piton de la Fournaise zu blicken. Leichter gesagt als getan: Eine 5-Stunden-Wanderung erwartete uns. Aber erst mussten wir die halbe Insel umrunden und zum grossen Aussenkrater hochfahren. Der Weg vom Meer bis zum Vulkan war extrem abwechslungsreich: Zeitweise sah die Landschaft verwirrend ähnlich aus wie im Schweizer Mittelland, dann wurde es immer karger und glich mehr einer Mondlandschaft als einer Insel. Am Kraterrand angekommen, konnten wir diesen kaum als solchen erkennen: Ein 200 Meter hoher (bzw. tiefer da wir noch oben standen), grüner Wall umschloss eine riesige Ebene inmitten derer der klein wirkende Vulkan heraus ragte. Irgendwie erinnerte die Szenerie an Jurasic Parc. Das Abenteuer konnte beginnen!

Die Fahrt hier her hat gute drei Stunden gedauert, so dass wir in der prallen Mittagssonne am Aussenkraterrand losgestapft. Die ersten 200 Meter runter, auf einem schmalen Pfad durch schattige Büsche bis zur Aussenkrater-Ebene, war vergleichsweise easy. Aber danach gab es nur noch erstarrte Lava, kein Baum und somit auch keinen cm Schatten mehr. Wir wurden regelrecht gegrillt. Hütchen und langärmlige Kleidung waren zwar gut, wie sich im Nachhinein herausstellte, hätten wir besser auch noch lange Hosen angezogen: Corinne und ich verbrannten uns die Waden gottsjämmerlich. Die waren noch ne Woche später knallrot.

Die erstarrten Lava-Formationen waren eindrücklich, der eigentliche Vulkan war dann aber leider eine Enttäuschung. Als Töni im 2007 da war, sei der Vulkan noch aktiv gewesen. Heute zeigte sich der Vulkan-Schlund nur als ein grosses Loch mit viel Geröll drin. Nix mit leuchtender, wabernder Lava. Also nichts wie runter von dieser Herdplatte! Noch mal über die ganz Ebene bis zum grünen Wall. Und zum Schluss, die Sonne ging schon langsam unter, noch die 200 Meter wieder hoch. Das gab mir den Rest. Oben angekommen konnten wir noch kurz vor Ladenschluss eine Cola ergattern. Bis die letzten unserer Gruppe eintrafen haben wir dann aber doch noch ein duzend Dodo Biere organisiert. Musste also niemand verdursten...

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