Südafrika - Startversuche am Paarl Rock

12.02.2009 - Reisen

Diesmal haben wir uns vorbereit: Brav den Windbericht gelesen. Für heute ist eine Windpause prognostiziert. Ich wähle den imposanten 'Paarl Rock' als den vielversprechensten Startpunkt für einen Gleitschirmflug. Corinne macht sich zwar sorgen, dass ich beim Landen wieder ein Acker pflügen werde... Wir machen uns zusammen mit Fredi in die Gluthitze welche durch den ausgebliebenen Wind immer schlimmer wird. Aber ich bin guter Dinge und harre im Auto den Dingen die da kommen werden.

Wir fahren durch wunderschöne, absolut trockene Wildniss. Bis und mit Nationalpark. Oben angekommen mache ich mich alleine mit meinem Fluggepäck richtung von Fredi gewiesener Richtung: "Da haben wir schon viele Gleitschirme starten sehen". Gut. Ich trample los auf dem Trampelpfad. Corinne und Fredi machen sich derweil aus dem roten Staub zu den höhergelegenen, grossen, perlenartigen, schwarzen Felsen. Ich sehe ihnen nach, wie sie als kleiner Punkt unter den Felsen in den Büschen verschwinden. Der Weg zum Startplatz ist nicht zu verfehlen und schon nach 5 Minuten stehe ich auf einem riesen Felsen, welcher mit weissen Flechten überwachsen ist. Errinnert schon fast an eine Teppich. Das Platteau neigt sich vorne langsam, dann immer steiler bis es praktisch senkrecht nach unten geht. Ein perfekter Startplatz. Aber der Wind macht mir sorgen: Leider kommt er mit 17km/h von der Seite und wenn ich ehrlich bin sogar eher von hinten. Ich lasse die Öhrchen hängen und mache mich nach der Photosession zurück zur Bodencrew.

Der Hitze trotzend entscheide ich mich für einen zweiten Versuch. Auf der hinteren Seite des 'Paarl Rock' müsste der Wind gut anliegen, zudem auch der Sonnenstand dort Thermik verspricht. Das bedeutet aber einen viertelstündigen Aufstieg auf den Sattel zwischen den beiden Paarl-Felsen. Guten Mutes mache ich mich ein zweites mal alleine in die Wildniss. Vorbei an Felsen, zwischen welchen sich eine geräumige Höle gebildet hat, immer steilen hoch. Die Landschaft erinnert mich (zum x-ten mal) an das Computer-Spiel Myst/Exile und mir wird langsam bewusst, wie realistisch die Stimmung im Spiel rebergekommen war, wenn ich es mit meinen heutigen Eindrücken vergleiche.

Nach einer kurzen Kletterpartie auf allen Vieren mit dem 16kg Rucksack komme ich total verschwitzt auf dem Sattel an. Die Aussicht ist traumhaft, nur ans Starten in Richtung der Bergseen ist nicht zu denken: Keine Chance von hier über die Seelein bis an die Bergkante zu fliegen. Tja, aber die Kletterei hat spass gemacht. Geniale Felswelt!

Ich versuche erst gar nicht, Fredi und Corinne von einem dritten Start-Versuch, bzw. mit dem Auto hinter die Seen zu fahren, zu überzeugen... die Hitze hat ihnen zugesetzt und ich bin ihnen mindestens je ein Savanna schuldig. In Paarl werden wir auf der Suche nach Erfrischung fündig. Ein Dank an meine Bodencrew und Prost!

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